„Freie Kräfte Uelzen“ – Rechte Aktivitäten im Stadtgebiet

Wir dokumentieren eine Pressemitteilung vom 22.11.2012 nach vermehrten Aktivitäten der rechten Szene in Uelzen:

Wir, drei antifaschistische Gruppen aus dem Landkreis Uelzen, möchten der in dem Artikel („Müllcontainer für braune Gedanken“ In der „Allgemeinen Zeitung“ vom 21.11.12) aufgestellten Behauptung, es gäbe „keine organisierte rechte Szene“ in Uelzen, entschieden widersprechen.

In den letzten Tagen konnten mehrfach eindeutig neonazistische Handlungen im Stadtgebiet Uelzen beobachtet werden. Zuletzt das Sprayen des Schriftzugs „FKU“ („Freie Kräfte Uelzen“) an mehreren zentralen Orten in und um die Innenstadt, sowie über hundert Aufkleber mit extrem rechten Motiven und Parolen, welche ebenfalls in und um die Innenstadt überall zu finden waren und sind. Die AZ meldete zunächst, die Bedeutung der Sprayereien sei nicht bekannt.

Unter den Aufklebern befand sich auch Mobilisierungsmaterial für den „Tag der deutschen Zukunft“ am 1. Juni 2013 in Wolfsburg, einem der wichtigsten Aufmärsche der norddeutschen Neonaziszene, mit dem „ein Zeichen gegen Überfremdung“ gesetzt werden soll. An dem Aufmarsch beteiligen sich jährlich Kameradschaften, die NPD, sowie Gruppierungen wie die sogenannten „Freien Kräfte“, welche Rassismus und Nationalismus als Teil einer rechten Jugendkultur pflegen und in den meisten Fällen auch vor massiver Gewalt zur Durchsetzung ihrer menschenverachtenden Ziele nicht zurückschrecken.

Die Aktivitäten der letzten Zeit machen deutlich, dass aus losen, extrem rechten Personenzusammenhängen eine neonazistische Gruppierung geworden ist, die als Solche auch öffentlich in Erscheinung tritt. Nötige Impulse hierzu kommen vermutlich von den Aktionsgruppen aus Gifhorn und Braunschweig, welche seit Jahren aktiv sind und sich nun um jüngere, organisierte Neonazis im Landkreis Uelzen bemühen.

Die politische Motivation der Gruppe belegt auch die Tatsache, dass das „Selbstorganisierte Zentrum“, ein linkes, politisches Projekt in der Ringstraße in Uelzen, in der Nacht vom 13. auf den 14. November angesprayt und mit neonazistischen Aufklebern versehen wurde. Eine extrem rechte Motivation der Täter_innen steht für uns außer Frage und muss auch als solche benannt werden, wenn die Gefahr die von neonazistischen Gruppen ausgeht nicht ignoriert und somit verstärkt werden soll.

Uelzener Bündnis gegen Rechts
Jugendantifa Uelzen
DIE LINKE – Kreisverband Uelzen

Pressereaktionen:

16.11.2012 – „Rechte Schmierereien“ – AZ Uelzen

03.12.2012 – „Freie Kräfte markieren ihr Revier“ – AZ Uelzen

 

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