Falscher Konsum? – Boykott statt Kritik? Innerhalb der Linken ist die Konsumkritik ein beliebtes Mittel, um unter kapitalistischen Verhältnissen klare Trennungsstriche zwischen guten und bösen Unternehmen, echten und künstlichen Bedürfnissen, sowie fairen und unfairen Produkten zu ziehen. Versinnbildlicht wird dies wohl in der bekannten Forderung „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ die Georg Büchner bereits 1834 propagiert hatte. Während die vermeintliche Gier der Menschen dadurch charakterisiert wird, dass diese „immer mehr haben wollen“, stilisieren sich eben jene Konsumkritiker_innen zur moralischen Leitinstanz, die gnadenlos über das Konsumverhalten anderer ihr Urteil fällt. Statt den schicken adidas-Sneakern solle man doch lieber No-Name-Treter aus dem Discounter tragen. Anstelle bei Starbucks seinen Chai Latte zu schlürfen, gibt es doch auch Fair-Trade-Kaffee. Von der Kritik an anderen Unternehmen wie McDonald’s, Nike oder Apple ganz zu schweigen.
Der Vortrag beschäftigt sich mit den Argumenten der Konsumkritiker_innen und will gängige Verzichtsideologien als solche entlarven.
Ein Vortrag von einem Mitglied der Leipziger Gruppe The Future Is Unwritten (organisiert im …ums Ganze!-Bündnis).
Montag, 24.06.2013 – 19.00 Uhr
Selbstorganisierten Zentrum Uelzen (SoZ)
Ringstraße 27b